Der Berliner Historiker Marcus Funck führt in ein zuletzt viel diskutiertes Thema ein: Das Verhältnis der "Neuen Rechten" zu den Juden. Mit der AfD ist eine in Teilen völkisch ausgerichtete rechte Partei in die Parlamente eingezogen. Ihr völkisch-rechtsradikaler Flügel ist eng mit der "Neuen Rechten" verwoben. Deren Verhältnis zu Juden in Deutschland, zu einer kritischen Erinnerungskultur und zu Israel ist höchst widersprüchlich.
Die "Neue Rechte" nimmt für sich in Anspruch, antisemitischen und rassistischen Ideologemen abgeschworen zu haben. So erkennen Theoretiker der "Neuen Rechten" die gleichberechtigte Vielfalt von Völkern und Nationen - theoretisch - an, konstatieren zugleich allerdings deren prinzipielle Unvereinbarkeit. Folglich fordern sie „Entmischung“ und scharfe Abgrenzung entlang ethnischer, nationaler und religiöser Linien.
Weiterhin haben Vertreter der "Neuen Rechten" den Grundkonsens der bundesrepublikanischen Vergangenheitskultur zum Gedenken an und Umgang mit Nationalsozialismus und Holocaust wiederholt prinzipiell in Frage gestellt und stattdessen eine "erweiterte" Geschichtspolitik mit positiven Bezügen zur deutschen Vergangenheit gefordert.
Und schließlich äußern sie sich, zwischen einem unbedingten Pro-Israelismus und einer tiefen Skepsis gegenüber der "Fremdheit" des jüdischen Staats changierend, zutiefst ambivalent zu Israel.
Wie lassen sich also diese Orientierungen der 'Neuen Rechten' einordnen? In welchem Verhältnis stehen sie zu klassischen antisemitischen Positionen der radikalen Rechten? Und was bedeutet dies für in Deutschland lebende Juden?
Dr. Marcus Funck, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studiengangsleiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, hat sich intensiv mit dem Entstehen der "Neuen Rechten" und ihren Beziehungen zur AfD befasst.
Erwachsene, Schulklassen - Sekundarstufe II, Senioren, Jugendliche
Dr. Marcus Funck, Berlin
Landesmuseen SH
5 € / erm. 4 €