Unter dem NS-Regime hatten Jüdinnen und Juden auch in Schleswig-Holstein schonungslose Erfahrungen der Ausgrenzung, Vertreibung und Ermordung erleben müssen. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel war zum Schauplatz vieler entrechtender Maßnahmen geworden. Wie also gelang es den Menschen nach 1945 in ihrer alten oder neuen Heimat Schleswig-Holstein Fuß zu fassen? Konnten jüdische Professorinnen und Professoren mit ihren Kolleginnen und Kollegen wieder zusammenarbeiten und wie gingen diese mit den Versuchen kollegialer sowie gesetzlicher „Wiedergutmachung" um? Und vor allem: Wie sieht jüdisches Leben an der Universität und in Schleswig-Holstein heute aus?
Die Feierlichkeiten zu „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" nehmen wir zum Anlass, um uns gemeinsam mit Ihnen diesen Fragen zu widmen. Der Themenabend wird vom Projektteam Kieler Gelehrtenverzeichnis (Abteilung für Regionalgeschichte) und dem Jüdischen Museum in Rendsburg durchgeführt. Seien Sie gern am 09. März 2021 ab 18 Uhr digital auf dem Youtube-Channel des Lehrstuhls für Regionalgeschichte der CAU Kiel dabei!
Erwachsene, Jugendliche
Ariel – Salomon Gutman (Verband jüdischer Studierender Nord), Karen Bruhn (Lehrstuhl für Regionalgeschichte der CAU Kiel), Jonas Kuhn (Leiter Jüdisches Museum)
Landesmuseen SH
Die Veranstaltung findet digital auf dem YouTube-Channel der Abteilung für Regionalgeschichte der CAU Kiel statt.
Eintritt frei
Die Psychoanalyse war in ihrer Geschichte zahlreichen antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Ab 1933 zwangen die Nationalsozialisten viele Psychoanalytiker in die Emigration. Und selbst noch nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Psychoanalyse einen schweren Stand. Nur wenige Emigranten kehrten zurück. In beiden deutschen Staaten beäugten Mediziner die Psychoanalyse mehrheitlich skeptisch und warfen ihr vor, unwissenschaftlich und spekulativ zu sein. Doch in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann in der Bundesrepublik eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Psychoanalyse zu betreiben, wurde nun als Wiedergutmachungsleistung betrachtet und der Antisemitismus psychoanalytisch als eine soziale Vorurteilskrankheit gedeutet. Mit Blick auf die ersten Nachkriegsjahrzehnte erzählt der Historiker Dr. Steffen Dörre von der Bedeutung des Antisemitismus für die Psychoanalyse.
Erwachsene, Jugendliche
Dr. Steffen Doerre
Landesmuseen SH
Aufgrund der Corona-Pandemie ist es möglich, dass diese Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden muss oder in einem anderen Rahmen stattfindet. Bitte informieren Sie sich hier auf unserer Internetseite über aktuelle Änderungen oder kontaktieren Sie unseren Service:+49 (0) 4621 813 222, service@landesmuseen.sh. All unsere Informationen und Vorschriften zum Thema Corona finden Sie HIER.
+49 (0) 4331 440 430, service@landesmuseen.sh oder online
3 €
Wie lang muss ein Comic sein, und was ist das Wesentliche daran? Müssen meine Zeichnungen schön aussehen? Wie vermittle ich Informationen mit Bild und Text?
Die Teilnehmenden dieses Workshops können sich mit ein paar grundsätzlichen Techniken des Comics vertraut machen - wie Skizze, Inking, Farbe, Hintergrund, Storyboard und der Verwendung von Schrift. Lockerungsübungen und kollektive Jam-Comics sorgen für Entspannung. Die Teilnehmenden entwickeln eigene Comicfiguren und experimentieren mit der Darstellung von Bewegung und Emotionen.
Nach dem Kennenlernen einiger wichtiger Werkzeuge planen und zeichnen die Teilnehmenden individuelle Kurzgeschichten zu den Themen Identitäten, Selbst- und Fremdwahrnehmung. Als Einstieg dient die Sonderausstellung "Gerettet, aber nicht befreit". Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Erwachsene, Jugendliche
Elke Renate Steiner, www.steinercomix.de
Landesmuseen SH
Ab 14 Jahre
Bei dem Workshop handelt es sich um eine zweitägige Veranstaltung, die an beiden Tagen jeweils von 10 bis 16 Uhr stattfindet. Dabei werden alle Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten, so dass eine Teilnahme sicher möglich ist.
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60
Die tödlichen Gefahren des Neuanfangs.
Der Zweite Weltkrieg ist seit ein paar Stunden beendet, als Inspektor Jens Druwe zum Marinestützpunkt in Flensburg gerufen wird. Er soll helfen, eine neue Polizeieinheit aufzubauen. Dann erhält er eine seltsame Nachricht - von Werner Grell, einem untergetauchten Geheimdienstagenten. Grell berichtet von brisantem Material, das er über ehemalige Nazi-Größen besitzt. Zögernd vertraut Druwe sich britischen Militärs an. Das erste Geheimtreffen zwischen Grell und einem Captain der Briten endet jedoch in einem Fiasko. Beide werden tot in einer Lagerhalle gefunden. Es sieht aus, als hätten sie sich gegenseitig erschossen. Doch Druwe hat da seine Zweifel.
Erwachsene, Jugendliche
Michael Jensen
Landesmuseen SH
In Kooperation mit der Coburg’ sche Buchhandlung in Rendsburg.
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90 min.
3
Frühjahr 1945: Das nationalsozialistische Regime war besiegt. Für die Alliierten begann eine Zeit neuer Herausforderungen, darunter die Versorgung von Millionen Opfern der NS-Verfolgung. Viele sorgten sich um das Wohl von Angehörigen und Bekannten, zu denen sie teils vor Jahren den Kontakt verloren hatten. Die Siegermächte waren jedoch zunächst überfordert vom Ausmaß der Verfolgung, und Informationen ließen sich oft nur aus NS-Dokumenten gewinnen, die nun millionenfach gesammelt und ausgewertet werden mussten.
Vor diesem Hintergrund schritten Überlebende selbst zur Tat, indem sie nach dem Krieg aktiv suchten und dokumentierten. Unterstützt wurden sie dabei von teils neuen und teils erfahrenen Organisationen. Die bedeutsame Rolle von Überlebenden steht im Mittelpunkt des Vortrags - der auch zeigen soll, wie die Arbeit von Verfolgten im Bereich der Schicksalsklärung und Dokumentation der NS-Verbrechen bis heute nachwirkt.
Erwachsene, Jugendliche
Dr. Christian Höschler, Arolsen Archives
Landesmuseen SH
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90 min.
3 €
1945 kehren sie zurück. Schleswig-Holsteiner, die von den Nationalsozialisten als Juden verfolgt und verschleppt worden sind. Ihr Leben ist gerettet, doch frei leben können sie noch lange nicht. Sie sind oft schwerkrank, leben weiterhin in Lagern oder unter ärmlichen Bedingungen. Niemand empfängt sie mit offenen Armen.
75 Jahre nach Kriegsende erzählen wir aus der Perspektive der wenigen Überlebenden in Schleswig-Holstein erstmalig deren Geschichte(n). In dieser Führung mit Kurator und Museumsleiter Jonas Kuhn können Sie erfahren, wie die Verfolgten trotz vieler Hindernisse und Anfeindungen den Weg zurück ins Leben gefunden haben und wie eine solche Ausstellung entsteht.
Erwachsene, Jugendliche
Jonas Kuhn M.A., Leiter des Jüdischen Museums in Rendsburg
Landesmuseen SH
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60 min.
Wie gehe ich mit der Schuld meines Vaters um, der ein NS-Täter war? Was hat es mit mir gemacht, dass meine Eltern im Konzentrationslager gewesen sind? Prägt der Holocaust unsere Gesellschaft noch heute?
Weder Täter noch Überlebende waren aus unterschiedlichen Gründen in der Lage die zerbrochenen menschlichen Bindungen zwischen ihnen wiederherzustellen. Die Täter/Mittäter gaben die nicht eingestandenen Schuld- und Schamgefühle, die Überlebende das nicht verarbeitete Leid samt Schmerz und Ressentiments als unbewusstes seelisches Erbe an ihre Nachkommen weiter.
Wie können diese das potentiell destruktive Erbe gemeinsam handhaben? Was können sie tun, um die Feindschaft, die ihre Eltern und Großeltern ihnen unbewusst vererbt haben, zu überwinden? Wie die zerstörte Menschlichkeit wieder herstellen? Ausgehend von seiner eigenen Geschichte als jüdischer Nachkomme von Holocaust-Überlebenden geht Peter Pogany-Wnendt diesen Fragen in seinem Vortrag nach.
"Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich lieben kann," rutschte Peter Pogany-Wnendt in einem Gespräch mit seiner jüdischen Mutter heraus. Seitdem befasst er sich mit der Frage der Menschlichkeit. Die Weitergabe von Holocaust-Traumata ist sein Lebensthema. In seinem Buch "Der Wert der Menschlichkeit. Psychologische Perspektiven für eine Humanisierung der Gesellschaft." entwickelt der jüdische Psychotherapeut ein psychologisches Konzept der Menschlichkeit. Mithilfe dieses Konzeptes und seiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit dem transgenerationellen Erbe von Krieg und Holocaust geht er in seinem Vortrag diesen Fragen nach.
Peter Pogany-Wnendt ist niedergelassener Psychotherapeut in Köln. Er ist 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für integenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH e.V.
Erwachsene, Jugendliche
Peter Pogany-Wnendt, Facharzt für Psychotherapeuthische Medizin und Psychiatrie
Landesmuseen SH
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90 min.
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