Jüdisches Leben in seiner ganzen Breite wahrnehmbar werden lassen
Schon seit seiner Gründung 1988 wurde das Jüdische Museum intensiv von bürgerschaftlichem Engagement unterstützt. Nach der Eingliederung des Hauses in die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf im Jahr 2002 gründeten engagierte Bürger*innen 2005 den Freundeskreis Jüdisches Museum Rendsburg e.V.
Wenn man den Vorsitzenden des Freundeskreises nach für ihn wichtigen Ereignissen aus dem Verein und dem Museum der vergangenen Jahre fragt, dann ist Joachim Liß-Walther schnell im Jahr 2017. Im Frühjahr übernahm er nicht nur den Vorsitz des Fördervereins von Heinz Peter Schierenbeck, sondern im September des Jahres wurde eine Ausstellung eröffnet, die ihn nachhaltig beeindruckte und beschäftigte: Die „Exodus-Affäre“. Da passte es, dass er seinen Teil zur Ausstellung beitragen konnte. 2017 war er landesweit mit Vorträgen über den Tatsachenroman „Und das Meer teilte sich. Der Kommandant der Exodus“ von Yoram Kaniuk unterwegs.
Doch es ist nicht alleine das theologisch-fachliche und historisch geprägte Interesse, das den ehemaligen Kieler Stadtpastor und Pastor der Heiligen Geist Kirchengemeinde zum Engagement im Freundeskreis veranlasste – wenngleich dort nach wie vor sein Schwerpunkt liegt. Das bringt schon ein anderes Ehrenamt mit sich. Joachim Liß-Walter ist auch Vorsitzender der Gesellschaft für christlichjüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein.
Doch auch Literatur und Musik sind dem Freundeskreis-Vorsitzenden ein Anliegen. Ihm ist wichtig, dass jüdisches Leben in seiner ganzen Breite wahrnehmbar wird – über die Beschäftigung mit der Shoa hinaus auch die Beiträge der Juden zur Kultur in Deutschland und Europa. Ihm selbst gelingt das, indem er sich zum Beispiel während der Novembertage normalerweise in der benachbarten Christkirche an den Flügel setzt und Werke jüdischer Komponisten spielt.
Dem Engagement dieses Vereins sind eine ganze Reihe von Vermittlungsprojekten, Buch- und Filmveröffentlichungen zu verdanken, zuletzt hat er den Katalog zur Exodus-Ausstellung und 2019 das Booklet für die Ausstellung „Haus der Ewigkeit“ finanziert. Zudem ist die Sammlung des Museums durch Schenkungen des Freundeskreises um bedeutende Objekte erweitert worden.
Der Freundeskreis bietet seinen rund 70 Mitgliedern regelmäßig Exkursion zu bedeutenden Stätten jüdischer Kultur und Geschichte im In- und Ausland an. So führte sie eine Reise nach Krakau, in dem vor dem Krieg eine große jüdische Gemeinde lebte. Es stehen Reisen in die mittelrheinischen SchUMStädte Mainz, Speyer und Worms auf dem Programm. Deren jüdische Gemeinden bildeten im Mittelalter einen Verbund, der die Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora zutiefst prägte.
Kontakt: Freundeskreis Jüdisches Museum Rendsburg e.V.Prinzessinstraße 7 – 8, 24768 Rendsburg Tel. 04331 440430 info@jmrd.de.