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Ein Kreativkoffer vollgepackt mit jüdischer Popkultur

Seit dem brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf die israelische Zivilbevölkerung hat sich die Situation der Jüdinnen*Juden weltweit verändert. Die 2019 gegründete Leo Trepp Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Konzepte zur Weitergabe von Wissen über das jüdische Leben in Deutschland zu entwickeln. Heute sind in einer Feierstunde im Betsaal des Jüdischen Museums in Rendsburg die Preisträger des Leo Trepp-Schülerpreises 2025 ausgezeichnet worden.  Schüler*innen der Klassen 9 bis 12 aus ganz Deutschland hatten mehrere Wochen lang zum Thema Jüdische Popkultur geforscht und die Ergebnisse ihrer Arbeit in eine kreative Vermittlungsform verpackt.

Die Laudatio auf den 1. Preisträger – die vier Schülerinnen Sophie Krause, Charis Opitz, Natalie Firoozan und Maya Elliger vom Leonardo Da Vinci Campus in Nauen  - hielt per Video aus München zugeschaltet Dr. h.c. Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Preisträgerinnen entschieden sich, das für ihren Beitrag erarbeitete Wissen beispielsweise über den legendären amerikanischen Lyriker und Liedermacher Leonhard Cohen („Halleluja“) spielerisch zu vermitteln und entwickelten das Spiel „Jüdische Kulturreise“.

Auch der zweite Preis ging an eine Schülerin und zwei Schüler des selben Gymnasiums in Nauen. Sie widmeten eine Seminararbeit dem Begründer der symphonischen Filmmusik Erich Wolfgang Korngold, einem heute längst vergessenen österreichisch-amerikanischen Komponisten, dessen Musik durch die Nazis verboten wurde. Um ihre Forschungsergebnisse einem möglichst breiten Publikum zukommen zu lassen schufen sie den Kreativkoffer „Korngold Cinestar“. Darin findet sich ein Buch über die wichtigsten Stationen seines Leben, sie produzierten ein Video und luden es auf Youtube hoch, verlinkten die Musik „ihres Helden“ beim Streamingdienst „Spotify“.

Zwei dritte Preise – überreicht in Rendsburg durch Dr. Felix Klein, den Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus – gingen an Schüler*innen des Gymnasiums in Bad Iburg in Niedersachsen.

Insgesamt freuten sich Stiftungsvorständin Gunda Trepp und ihre Jury in diesem Jahr über 32 Einsendungen für den Schülerpreis. Die Leo Trepp Stiftung ermutigt seit 2021 mit ihrem Preis Schüler*innen sowie die Lehrkräfte an deutschen Schulen durch intensive Hilfeleistung, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die teilnehmenden Klassen und Gruppen werden von der Stiftung mit Hilfe von Botschafter*innen, die in die Schulen kommen, mit Kontakten nach Israel und verschiedenen anderen Mitteln zum eigenen Recherchieren, Lernen und Forschen angeregt. Schirmherrin und Schirmherr des Leo Trepp-Schülerpreises sind Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch und Dr. Felix Klein.

Die Stiftung ist benannt nach Leo Trepp (geboren am 4. März 1913 in Mainz), einem ehemaligen Landesrabbiner in Oldenburg. 1938 wurde Trepp von den  Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Nach seiner Freilassung entkam er in die USA, wo er bis zu seinem Tode im September 2010 in San Francisco lebte.

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