Springe zum Hauptbereich
Alle Landesmuseen in Schleswig-HolsteinAlle Landesmuseen in SH
  • Dr. Frauke Dettmer wurde von Ministerpräsident Daniel Günther für ihr Engagement zur Erforschung der jüdischen Geschichte in Rendsburg mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Ehrung für die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums Dr. Frauke Dettmer

Die ehemalige Leiterin des Jüdischen Museums, Dr. Frauke Dettmer, wurde am 11. Mai 2021 von Ministerpräsident Daniel Günther für ihr Engagement zur Erforschung der jüdischen Geschichte in Rendsburg mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

1989, ein Jahr nach der Eröffnung des Jüdischen Museums, kommt Frauke Dettmer als Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin nach Rendsburg. Zuvor hatte die studierte Slavistin in ihrer Heimatstadt Cuxhaven mit einer Arbeit zur dortigen jüdischen Geschichte promoviert. 

In Rendsburg trifft sie auf einige engagierte Personen, die bereits zur jüdischen Geschichte vor Ort forschen. Weite Teile der Vergangenheit liegen jedoch noch im Dunkeln. Über Vieles wird auch zu dieser Zeit lieber noch geschwiegen. Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und der jüdischen Geschichte steckt damals noch in den Anfängen. 

Frauke Dettmer schreckt das nicht ab. Mutig und mit detektivischem Spürsinn forscht sie in Archiven in Schleswig-Holstein, Deutschland sowie den USA und Israel, um die Geschichten der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden aus Rendsburg und Schleswig-Holstein wieder sichtbar zu machen und die Erinnerung an sie wachzuhalten. Sie baut dabei auf bereits bestehende Forschungen und Kontakte auf, weitet diese aber umfassend aus.

Frauke Dettmer ist es zu verdanken, dass das Museum über Objekte und reichhaltiges Dokumenten- und Bildmaterial zu jüdischen Personen in ganz Schleswig-Holstein verfügt. Diese erhält sie, indem sie einen vertrauensvollen Kontakt zu ehemaligen verfolgten jüdischen Familien aufbaut und teilweise bis heute hält. 

Um 2002 wird Frauke Dettmer die Leiterin des Jüdischen Museums. 2003 kuratiert sie in dieser Funktion die erste museale Dauerausstellung zur Geschichte von Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein. Abwechslungsreiche Sonderausstellungen, wie 2007 die zu André Citroen, vermitteln immer wieder ansprechend und spannend Aspekte jüdischer Geschichte an ein breites Publikum.

Auch nach ihrem Ausscheiden 2007 bleibt sie dem Haus als Beraterin eng verbunden. Ihre Aufgabenfelder sind dabei so umfangreich, dass hier nur einige Bereiche genannt werden können. Sie wirkt unter anderem an Bildungs- und Vermittlungsprogrammen mit, beantwortet Anfragen zur Familienforschung, unterstützt bei der Einarbeitung neuer freier Mitarbeiter*innen, bietet Führungen auf dem jüdischen Friedhof in Westerrönfeld an, hat an der Erarbeitung eines Konzepts für die Neuausrichtung des Museums mitgewirkt und steht den Mitarbeiter*innen als Ansprechpartnerin immer zur Verfügung. Außerdem engagiert sie sich seit vielen Jahren im Vorstand des Freundeskreises des Jüdischen Museums.

Nebenher forscht Frauke Dettmer immer noch zu Jüdinnen und Juden in Schleswig-Holstein und in ihrer Heimatstadt Cuxhaven. Ebenso bietet sie in Rendsburg eine von ihr konzipierte Stolpersteinführung an, die der Rendsburger Bevölkerung einen Kontakt mit ihrer und der Rendsburger Vergangenheit ermöglicht.

Durch ihr detailliertes Fachwissen und ihre humorvolle Art begeistert sie alle Kolleginnen. Noch immer prägt Frauke Dettmer die Museumsarbeit im Jüdischen Museum mit. Sie versteht es hervorragend, sich klug und wertschätzend einzubringen und alle Mitarbeiter im Haus auf verschiedenste Art und Weise zu unterstützen. 

Wir gratulieren Frauke Dettmer herzlich zu Ihrer wohlverdienten Auszeichnung und danken Ihr für ihr langjähriges Engagement.

Landesmuseen Schleswig-Holstein
schliessen
Nach oben scrollen