Dauerausstellung
Die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein
Das Jüdische Museum in Rendsburg thematisiert die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis 1945. Hierbei wird auch auf die landestypische Besonderheit der sogenannten Toleranzstädte (Altona, Glückstadt, Friedrichstadt und Rendsburg) eingegangen. Dies waren die einzigen Städte, in denen sich Juden aufhalten durften und in denen sie weitreichende Bürgerrechte bekamen. Das änderte sich erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts, als sie den anderen Bürgern rechtlich gleichgestellt wurden – und somit auch ihren Lebensmittelpunkt frei wählen konnten. Ein Schwerpunkt der historischen Dauerausstellung ist die Verfolgung und Ermordung der Juden in Schleswig-Holstein während der NS-Herrschaft.
Jüdische Religion und Identität
Das Jüdische Museum in Rendsburg hat sein Zuhause in der ältesten erhaltenen Synagoge Schleswig-Holsteins. Sie wurde bereits 1844/45 gebaut. Noch heute können dort der historische Betsaal, die Frauenempore und die Mikwe (das rituelle Tauchbad) besichtigt werden. In der Dauerausstellung geht es um zentrale Aspekte der jüdischen Religion und Identität. Dazu gehören die Feiertage ebenso wie die hebräische Schrift oder markante Kleidungsstücke wie die Kopfbedeckung, die sogenannte Kippa. Viele Themen werden interaktiv vermittelt, einige auch spielerisch - speziell für Kinder und Jugendliche.
Kunst - von Liebermann bis Kogan
Die Sammlung des Jüdischen Museums in Rendsburg zeigt Werke von bildenden Künstlern, die in der NS-Zeit als Juden verfolgt wurden. Der älteste Vertreter ist Max Liebermann (geb. 1847). Mit den plastischen und malerischen Arbeiten von Felix Nussbaum, Ludwig Meidner, Joseph Hebroni oder Moissey Kogan werden weitere bedeutende Künstler gezeigt. Hinter den ganz unterschiedlichen Biografien verbergen sich dabei ganz unterschiedliche Verfolgungsschicksale und ein sehr differenzierter künstlerischer Umgang mit den Erlebnissen während der NS-Zeit.